Brigitte Schmidlin

Gessners Idyllen

Von Peter Niklaus Steiner – Sommertheater Sihlwald
Figura Leu

Salomon Gessner (Zürcher Dichter, Politiker, Verleger und Sihlherr) lädt zu seinem 275.Geburtstag in seine Sommerresidenz im Sihlwald und gibt eine große Party!

Die erlauchten Gäste sind u.a. Dichter Goethe und ein  Wunderkind namens w.a.Mozart . Für das kullinarische Wohl der erlauchten Gäste ist gesorgt.

Es wird Theater gespielt, gelacht und gefeiert. Dabei wird auch der damalige puritanische Zeitgeist zum Thema, das ausklingende „Ancien Regime“ und die neuen Ideen der „Helvetischen Gesellschaft“. Gessner kämpft nicht direkt  gegen vorherrschende Mißstände, doch er setzt ihnen sein „Idyllen“ entgegen: Dem Herr-Knecht-Prinzip die glückliche Hirtenwelt der Antike, indem er sie nachempfindet, den bigotten Sittenmandaten die unschuldige Erotik des paradiesischen Gartens, indem er sie „nachgenießt“ (Gottfried Keller). Gessner glaubte, dass das Schöne das Gute und das Gute das Wahre ist und so entwickelt sich die Party zu seinem Sommernachtstraum. Das Personal seiner Idyllen mischt sich unter die Gäste: Nymphen und Faune, die über alles geliebte „Daphne“, die wunderschöne „Chloe“ und der tugendhafte „Alexis“. Mit leichter und verspielter Hand ent-führen sie die Gesellschaft in die Idylle und lassen den Traum einer glücklichen Welt unter Klängen der „Syrinx“  für eine Sommernacht Wirklichkeit werden.